Erkrankungen, die im Rahmen einer Schwangerschaft auftreten, werden im Allgemeinen als Gestosen bezeichnet. Zu diesen Erkrankungen zählen u. a. Bluthochdruck, Diabetes und Nierenerkrankungen in verschiedenen Formen, die behandelt werden müssen. Die genauen Ursachen der Erkrankungen an sich sind weitestgehend ungeklärt – wobei natürlich bereits bestehende Erkrankungen sich innerhalb einer Schwangerschaft durchaus verschlimmern können, wenn nicht darauf eingegangen wird.
Umgangssprachlich kennt man Gestosen auch als die sogenannten Schwangerschaftsvergiftungen, was im Grunde so nicht zutrifft. Schwangerschaftsvergiftung ist ein Begriff, der aus einer Zeit stammt, wo diese Diagnose nur schwer zu korrigieren war. In der heutigen Zeit weiß man es natürlich besser und kann diese Erkrankungen auch wesentlich besser zuordnen und entsprechend behandeln. Gestosen treten als Früh- oder auch als Spätgestosen auf, was bedeutet, dass sie sich vornehmlich in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft und im letzten Drittel zeigen. Im mittleren Drittel der Schwangerschaft kommten. es in den meisten Fällen nicht mehr zu Gestosen, so dass man diese Zeit als sogenannte Toleranzphase bezeichnet. Die Gestosen zeigen sich bei Auftreten durch unterschiedliche Symptome, so dass man vor allem dem eigenen Wohlbefinden besonders viel Aufmerksamkeit schenken sollte, wenn man vermeiden möchte, dass solche Symptome zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.
Zu den Symptomen von Gestosen zählen u. a. Übelkeit, übermäßiger Speichelfluss, Bluthochdruck, Augenflimmern, Zittern von Armen und Beinen, Schwindelgefühle, Erbrechen etc. Darüber hinaus kann es in der Zeit der Schwangerschaft auch zu Nierenfunktionsstörungen oder der sogenannten Schwangerschaftsdiabetes kommen. Dabei kann es sich auch um Propf- oder Pfropfgestosen handeln, die vom Arzt diagnostiziert und entsprechend behandelt werden müssen.
Bei Propf- bzw. Pfropfgestosen handelt es sich um Erkrankungen, die bereits vor der Schwangerschaft gegeben waren und die während der Schwangerschaft erneut auftreten oder durch die Schwangerschaft verstärkt werden. Insbesondere gilt hierbei für Nieren- oder Harnwegserkrankungen in der Schwangerschaft, dass sie grundsätzlich durch einen Arzt sorgfältig diagnostiziert und umgehend behandelt werden sollten. Gerade Nierenbeckenentzündungen, Entzündungen der Blase und der Harnwege sowie Nierenentzündung können zu akuten Vergiftungserscheinungen führen oder chronisch werden, was zu gefährlichen Zuständen führen kann. Hierbei können auch Herz- und Kreislaufprobleme auftreten, die über einen längeren Zeitraum auftreten gefährlich werden können.
Auch starker Bluthochdruck, der sich über einen dauerhaften Zeitraum zeigt, fördert Nierenerkrankungen und Erkrankungen im Bereich des Zuckerstoffwechsels. Die Schwangerschaftsdiabetes wiederrum führt meist dazu, dass Nieren- und Nierenbeckenentzündung häufiger auftreten, so dass die Gefahr einer chronischen Erkrankung stark erhöht ist.