Die Ursachen für Schädigungen der Nieren, die bis zum Nierenversagen führen können, sind sehr unterschiedlich. Ungefähr 10 % der Menschen, die eine Nierenerkrankung bekommen, leiden an einer angeborenen Nierenschädigung, z. B. an einer Zystenniere. Die häufigste Ursache für Nierenschädigungen sind Entzündungen der kleinen Filtersysteme, der sog. Glomeruli. Die Glomerulonephritis (Nierenentzündung) kann in sehr unterschiedlichen Ausprägungen auftreten und sollte sorgfältig diagnostiziert und behandelt werden. Denn 25 bis 30 % der dauerhaften Nierenschädigungen werden durch diese Erkrankung ausgelöst.
Ein Drittel der Patienten, die an Nierenschädigungen leiden, sind zuvor an Diabetes Mellitus erkrankt. Als Folge von Diabetes Mellitus tritt häufig nach mehreren Jahren ebenfalls eine Schädigung der kleinen Filtersysteme (Glomeruli) auf. Zu den dauerhaften Erkrankungen, die zu Nierenschädigungen führen können, gehört auch der zu hohe Blutdruck. So leiden etwa 5 % der Patienten mit Nierenerkrankungen ebenfalls an Bluthochdruck. Vorsicht ist auch bei dem Auftreten einer Nierenbeckenentzündung geboten. Auch sie kann die Nieren selbst schädigen und auch die Einnahme von Medikamenten kann eine Nierenschädigung zur Folge haben.
Ungefähr 14 % der Patienten mit Nierenerkrankungen erleiden ihre Nierenschädigung in Folge einer Nierenbeckenentzündung oder durch die Einnahme von Medikamenten. Meist betreffen Nierenerkrankungen beide Nieren. Das gilt unabhängig davon, welche Ursache eine Nierenschädigung hervorgerufen hat. Dennoch ist eine genaue Diagnose wichtig. Denn meist sind die Nieren unterschiedlich stark geschädigt. Und eine umsichtige Medikamentengabe und eine sorgfältig zusammengestellte Diät können dazu beitragen, dass vorhandene Nierenschädigungen nicht so rasch voranschreiten oder vielleicht sogar behoben werden können. So kann sich das Nierengewebe z. B. nach dem Auftreten einer leichteren Form der Nierenentzündung durchaus wieder regenerieren.
Viele der der Menschen, die an Nierenerkrankungen leiden, werden mit Cortison behandelt, da dies die besten Möglichkeiten bietet, auch eine Niereninsuffizienz zu kurieren. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Einnahme von Cortison meist auch zu Diabetes führt. Diabetes wiederrum kann durch Ernährungsberatung entsprechend behandelt werden. Diese wird jedoch nicht von der Krankenkasse bezahlt, da man davon ausgeht, dass die Diabetes lediglich mit der Einnahme des Cortisons in Zusammenhang steht.